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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 362

1873 - Essen : Bädeker
362 leichtere Sand und die erdigen Theile oben schwimmen. Den untern Goldsand legen sie auf ein Tuch oder Brett zum Trocknen und blasen dann den leichten Staub mit einem Blasebalg weg. Man sucht nur ein Meter tief; nachdem aber das Land sich dem Bunde der Vereinig- ten Staaten angeschlossen hat, werden gewiß auch bergmännische An- stalten und Amalgamirwerke eingerichtet werden. Dann wird freilich auch wohl das Glück der Freiheit, Gold zu suchen, aufhören, dieses Sch ein glück, bei welchem oftmals die gesammelten Reichthümer durch den theuren Lebensunterhalt wieder verschlungen wurden, und bei welchem mancher inmitten aufgehäufter Schätze vom Tode übereilt wurde, den Fieber und Seuchen ihm brachten. 46. Die Wasserfälle des Orinoco. Wie die Flüsse Amerikas an Größe alle anderen übertreffen, so sind auch ihre Wasserfälle die interessantesten. Die Wasserfälle des Orinoco bestehen nicht in dem einmaligen Herabstürzen einer großen Wassermasse, sondern sie erscheinen als eine zahllose Menge kleiner Wasserstürze, die reihenweise, wie Staffeln, 1 bis 3™ hoch, auf einander folgen, indem das 2667™ weite Flußbett dermaßen von Inseln und Klippen- verengt wird, daß oft kaum ein 7™ breites Fahrwasser übrig bleibt. Sind die einzelnen Klippen oder Staffeln nicht über 60 bis 90*™ hoch, so wagen es die Eingebornen, sich mit dem Kanot*^ herabzulassen. Geht aber die Fahrt stromaufwärts, so schwimmen sie voran, schlingen nach vieler Anstrengung ein Seil um die Felsspitzen, welche aus dem Strudel hervorragen, und ziehen mittels dieses Seiles das Fahrzeug empor. Unter den vielen Wasserfällen des Orinoco bildet auch der von Atu res eine Inselwelt, zwischen welcher der Strom sich hindurch drängt, ein Palmengebüsch mitten aus dem- schäumenden Wasser- spiegel hervortretend. Als wir von den Ufern des Rio Negro zurück- kehrten, wagten wir es — erzählt A. v. Humboldt — die letzte oder untere Hälfte dieses Wasserfalles mit dem beladenen Kanot zu passiren. Wir stiegen mehrmals auf den Klippen aus, welche, als Dämme, Insel mit Insel verbinden. Bald stürzen die Wasser über diese Dämme weg, bald fallen sie mit dumpfem Getöse in das Innere derselben. Daher sind oft ganze Strecken des Flußbettes trocken, weil der Strom sich durch unterirdische Kanäle einen Weg bahnt. — Am südlichen Eingänge des Wasserfalles von Atures, am rechten Ufer des Orinoco, liegt die unter den Indianern weit berufene Höhle von Ataruipe. Die Gegend umher hat einen großen und ernsten Natur- charakter, die sie wie zu einem Nationalbegräbnisse eignet. Man erklimmt mühsam, selbst nicht ohne Gefahr in eine große Tiefe hinab- zurollen, eine steile, völlig nackte Granitwand. Kaum ist die Kuppe erreicht, so wird man durch eine weite Aussicht über die anliegende j Kanot = Nachen kleines Schiff.

2. Nr. 22 - S. 92

1904 - Breslau : Hirt
92 Die Staaten Südamerikas. § 106. amerikas geteilt. Erstere besetzten den westlichen, letztere den östlichen Teil. Daher ist die spanische, in Brasilien die portugiesische Sprache und die katholische Religion die vorherrschende. Anfang des 19. Jahrhunderts haben sich sämtliche spanische Gebiete die Freiheit erkämpft und sind Freistaaten geworden. Die ehemals portugies. Besitzungen bilden jetzt ebenfalls eine Republik, nämlich Brasilien. 1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien (größer als das Festland von Australien, 15 Mill. E.), früher ein Kaiserreich. Aus dem sehr fruchtbaren Lande wird ausgeführt: Kaffee (bekannt unter dem Namen Rio; der meiste Kaffee kommt aus Brasilien), Zucker, Baumwolle, Kakao, Reis, Gummi elasticum, Farbeholz, Tabak. Im Innern sind Gold-, Silber- und Diamantengruben. Von den eingeborenen Indianern sind besonders die Botokuden zu merken. Sie durchbohren Lippen und Ohrläppchen und befestigen Holz- klötzchen darin. Sie leben von der Jagd und sind sehr geübte Schützen. Ihr Bogen ist so stark, daß ihn kein Weißer zu spannen vermag. Die Gefühle der Freundschaft und Liebe scheinen sie nicht zu kennen. Im S. Brasiliens haben sich Deutsche angesiedelt (Blnmenau). — Rio de Janeiro [rut de schaneirus, 800000 E., Hptst., treibt bedeutenden Handel. Bahia, Handel. Pernambüco, Ausfuhr von Farbeholz. 2. Guayana sgwajäna), sumpfig, heiß und ungesund. Nur die Küsten und die Täler der zahlreichen Küstenflüsse sind angebaut. Es gedeihen hier alle Kulturpflanzen der heißen Zone. Es gehört den Franzosen, Niederländern und Engländern. Fran- zösisch-Guayana ist durch sein mörderisches Klima berüchtigt. Hauptort darin ist Cayenne skaje'nn). 3. Die übrigen Republiken Südamerikas, a. Venezuela. Caracas, Haupt- stadt. Varinas, Tabak. Am Orinöco wohnen Indianer, die zur Regenzeit, wenn die Niederung überschwemmt wird, nach Art der Affen auf Bäumen wohnen. Sie spannen nämlich Hängematten von einem Baume zum andern, bedecken den Boden mit Letten und schüren dann ans dieser feuchten Unterlage das Feuer an. b. Die Vereinigten Staaten von Columbia. Bogota, Hauptstadt. Panama auf der Landenge (Eisenbahn, Kanal). e. Ecuador. Trotz seiner Lage unter dem Äquator hat es ein mildes Klima, lveil es sehr hoch (2800 in) liegt. Von hier kommt die beste Chinarinde, ein kräftiges Mittel gegen das Wechselfieber. Quito [fito], Hptst. Zu Ecuador gehören die Galäpagos- Jnseln, mit Schildkrötenfang. (1. Peru, reich an Gold und Silber. Guano (Vogeldnng) und Mineralien werden ausgeführt. Lima, Hptst., 115000 E. Zur Zeit der Entdeckung Amerikas standen die Jndianerstämme in Peru, wie ans den Hochebenen der anliegenden Länder aus hoher Kulturstufe. Sie trieben Ackerbau (Kartoffeln, Mais), Viehzucht (Lama) und mancherlei Gewerbe, verarbeiteten Gold und Silber zu verschiedenen Schmucksachen, bauten großartige Paläste, schöne Straßen und Brücken. Auch Musiker und Dichter gab es unter ihnen. 6. Volivia, sehr hoch gelegen, mit berühmten Gold- und Silbergrnben. La Paz späss ist die größte Stadt des Landes. 5. Chile stschile), die blühendste Republik Südamerikas, wird meist von Weißen be- wohnt, darunter viele Deutsche. Biel Kupfer und Salpeter gewonnen. Santiago, 320000 E., Hauptstadt. Valparaiso swalparaißos, wichtige Handelsstadt. g. Die Argentinische Republik (5mal so groß wie das Deutsche Reich, nur 5 Mill. E.). Überaus reich an Vieh und Getreide. Buenos Aires, d. h. gute Lüfte, ist Hauptstadt und volkreichste Stadt Südamerikas (830000 E.). b. Paraguay, führt den Paragnay-Tee (getrocknete Blätter einer Stechpalme) aus. Asuncion, Hptst. i. Uruguay. Viehzucht bedeutend. Liebig-Fleischextrakt. Montevideo, Hptst. 4. Patagonien, das südlichste Stück Südamerikas, ist ein unfruchtbares Land. Der Westen gehört zu Chile, der Osten zu Argentinien. Das Fencrland wird von dem Fest-

3. Nr. 22 - S. 91

1904 - Breslau : Hirt
§§ 105—106. Südamerika. 91 3) Die Bahamä-Jnseln (engl.). Unter diesen ist Guanahani (gwanahanis, die von Columbas zuerst entdeckt wurde. § 105. Südamerika, a. Gestalt. Gebirge. Südamerika gleicht einem großen Dreieck, dessen äußerste Spitze im S. das Kap Hoorn ist. An der Westküste laufen die mächtigen Anden oder Cordilleren skordilierens hin. Sie schließen Hochflächen ein, so die Hochebene um den Titicäca- See (3900 m h.) und die von Quito skitos (2800 m h.). Die höchsten Berge der Anden sind: der Aconcagua (7000 m), der Sorata (66oo m), der Chimborazo stschimborassos (6300 m), der Cotopaxi (6000 m, der höchste tätige Vulkan der Erde). Das Gebirge ist vulkanisch und reich an Gold und Silber. Hier lebt das Lama, nistet der Kondor. Die höchsten Spitzen sind beständig mit Eis und Schnee bedeckt. Andere Gebirge in Südamerika sind: das Gebirge von Brasilien, das Hochland von Guayana, das Küstengebirge von Venezuela. b. Gewässer und Tiefebenen. Um die größten Ströme, den Orinoco, Amazonenstrom und La Plata ziehen sich gewaltige Tiefebenen dahin. Die Ebenen um den Orinoco heißen Lanos sljanoss und bilden ein baum- loses Grasmeer. Im heißen Sommer vertrocknet das Gras, und der Boden bekommt Risse. Zur Regenzeit sprießt es wieder üppig empor. Bei an- dauerndem Regen werden oft weite Striche überschwemmt, nur die höheren Stellen ragen hervor als Zuflucht der Pferde, Maultiere und Rinder, welche die Steppe frei durchschweisen. — Der Amazoncnstrom ist der wasserreichste Strom der Erde. Sein größter Nebenfluß r. ist der Ma- deira smadeiras, l. der Rio Negro, welcher mit dem Orinoco in Ver- bindung steht. Der Amazonenstrom wird bis zum Fuße der Anden mit Dampfern befahren. Das Stromgebiet desselben, das 5/6 von Europa be- decken würde, ist überwiegend mit Urwald bestanden (die Selvas, d. h. Wälder). Hier wachsen die verschiedenartigsten Bäume (z. B. der Kautschuk- oder Gummibaum, der Kuhbaum) mit herrlichsten Blüten und Früchten nebeneinander. Schlingpflanzen winden sich um die Stämme nnb verbinden entfernte Äste wie schwebende Girlanden. Der Wald wird von vielen Affengeschlechtern und Papageien belebt. Große, bunte Schmetterlinge, glänzende Käfer, schimmernde Kolibris fliegen umher (B 17). — Der La Plata fließt Zusammen aus dem Parana, Paraguay sparagwa-is und Uruguay surugwä-is. Die Ebenen um den La Plata heißen Pampas itub sind eilt weites Steppengebiet. Sie bieten ein ähnliches Bild wie die Llanos. In den endlosen Flächen schweifen wilde Pferde, Rinder und Schafe umher. Die Pampas sind von den halbwilden Gauchos sgautschos) bewohnt. Diese fangen mit ihrem Lasso (lange Riemen, die am Ende mit einer Schlinge versehen sind) die wilden Pferde und Rinder ein, indem sie denselben den Tieren um den Hals schleudern. Viel Hörner, Häute und Fleischextrakt werden von hier ausgeführt. § 106. Die Staates Südamerikas. Nach der Entdeckung Amerikas haben sich besonders die Spanier und die Portugiesen in den Besitz Süd-

4. Nr. 22 - S. 90

1904 - Breslau : Hirt
Mittelamerika. §§ 103—104. 90 eine Tranlampe, und über derselben hängt ein Kessel mit halb verdorbenem Fleische. Die Eskimos sind geschickte Schisser. Mit ihrem langen, schnialen Boote (Kajak) verstehen sie gegen Sturm und Wellen zu kämpfen. Der Kajak besteht aus dünnen Holzrippen, die mit Seehundsleder überzogen sind. Derselbe ist oben geschlossen und hat in der Mitte nur eine kreisförmige Öffnung, gerade abgepaßt für den Leibesumfang eines Mannes. Alle Geräte, die zum Seehundsfange nötig sind, werden an dem Schifflein befestigt. Das Boot ist so leicht, daß es auf dem Kopse getragen werden kann. — 1721 reiste der norwegische Prediger Hans Egedc fejedes nach Grönland; einige Dänen und Norweger schloffen sich an, und so entstand im 18. Jahrhundert eine dänische Kolonie auf der Westküste. § 103. Arersiaat Mexiko, ist ein Hochland, fast 4mal so groß als das Deutsche Reich, aber nur 13'/2 Mill. E. Das Hochland hat wenig Regen, ist sehr gesund und fruchtbar und reich an Gold und Silber. Die feuchtheißen Küstengegenden an beiden Ozeanen sind äußerst ungesund und Sitze des gelben Fiebers. Haupterzeugnisse des Landes sind: Kakao, Vanille, Kaffee, Zucker, Nutzhölzer. Groß ist die Zahl der Kakteen. Auf dem Nopalkaktus züchtet man die Cochenille, eine scharlachrote Schildlans, welche man zur Herstellung einer roten Farbe benutzt. — Die gegenwärtige Bevölkerung ist ein Gemisch von Kreolen (d. i. im Lande geborenen Weißen), Eingeborenen (Indianern) und Mischlingen. Baudenkmäler aus alter Zeit zeugen von der hohen Kultur der früheren Bewohner. Die bekanntesten Städte auf der Hochebene sind: Mexiko (Hptst., 330000 E., die schönste Stadt Amerikas) und Puebta. Vera Cruz (mèra k'rüsj an der Ostküste, Haupthafen. Viel Verkehr hat auch der Hafen Tampico. Die Halbinsel Cali- fornien ist sandig, unfruchtbar und wird von wenigen Indianern bewohnt. § 104. Mittekamerika. 1. Das Festland von Mittelamerika bildet eine Länderbrücke zwischen Nord-und Südamerika; zahlreiche Vulkane. Das Land ist reich an tropischen Erzeugnissen (des. Kautschuk, Kaffee, Indigo, Mahagoniholz). Die Küstenstriche sind ungesund. Es enthält die britische Kolonie Honduras und fünf Republiken (Guatemala, Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa-Rica). 2. N)estindien besteht aus drei Inselgruppen: den großen und kleinen Antillen und den Bahamä-Inseln. Diese Inseln liegen in der heißen Zone. In der Regenzeit fällt der Regen in Strömen, die Flüsse schwellen an und überfluten oft das flache Land. Die Luft ist dann feucht und un- gesund. Die Europäer werden oft von dem gelben Fieber ergriffen. Die Inseln sind äußerst fruchtbar (Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Farbhölzer), werden aber oft von Erdbeben — so Martinique smartimkj 1902 — und heftigen Stürmen heimgesucht. In wenigen Stunden werden dadurch oft Städte und blühende Anpflanzungen zerstört. Auf den Inseln leben viermal soviel Neger als Europäer. Die Ureinwohner sind ausgerottet. 1) Die großen Antillen: a. Cuba (Republik unter dem Schutze der Union), Hptst.: Habana, Tabak, d. Jamaika (engl.), Rum. 6. Haiti, besteht aus zwei Republiken, im W. die Neger-Republik Haiti, im O. die Mulatten-Republik St. Domingo, à. Pu erto- Rico (gehört den Vereinigt. Staaten v. Amerika). 2) Die kleinen Antillen. Die meisten gehören den Engländern (darunter Trini- dad, Barbados); die übrigen den Franzosen (Guadeloupe fgwadelüpf, Martinique fmartinikj) und Niederländern (Curaçao fkürassäoj).

5. Nr. 23 - S. 90

1904 - Breslau : Hirt
90 Mittelamerika. §§ 103—104. eine Tranlampe, und über derselben hangt ein Kessel mit halb verdorbenem Fleische. Die Eskimos sind geschickte Schisser. Mit ihrem langen, schmalen Boote (Kajak) verstehen sie gegen Sturm und Wellen zu kämpfen. Der Kajak besteht aus dünnen Holzrippcn, die mit Seehundsleder überzogen sind. Derselbe ist oben geschlossen und hat in der Mitte nur eine kreisförmige Öffnung, gerade abgepaßt für den Leibesumfang eines Mannes. Alle Geräte, die zum Seehundsfange nötig sind, werden an dem Schifflein befestigt. Das Boot ist so leicht, daß es auf dem Kopse getragen werden kann. — 1721 reiste der norwegische Prediger Hans Egede se'jedes nach Grönland; einige Dänen und Norweger schlossen sich an, und so entstand im 18. Jahrhundert eine dänische Kolonie auf der Westküste. § 103. Freistaat Meri ko, ist ein Hochland, fast 4 mal so groß als das Deutsche Reich, aber nur 13 [/2 Mill. E. Das Hochland hat wenig Regen, ist sehr gesund und fruchtbar und reich an Gold und Silber. Die feuchtheißen Küstengegenden an beiden Ozeanen sind äußerst ungesund und Sitze des gelben Fiebers. Hanpterzeugnisse des Landes sind: Kakao, Vanille, Kaffee, Zucker, Nutzhölzer. Groß ist die Zahl der Kakteen. Auf deni Nopalkaktus züchtet man die Cochenille, eine scharlachrote Schildlans, welche man zur Herstellung einer roten Farbe benutzt. — Die gegenwärtige Bevölkerung ist ein Gemisch von Kreolen (b. i. im Lande geborenen Meißelt), Eingeborenen (Indianern) und Mischlingen. Baudenkmäler aus alter Zeit zeugen von der hohell Kultur der früheren Bewohner. Die bekanntesten Städte ans der Hochebene sind: Mexiko lhptst-, 330000 E., die schönste Stadt Amerikas) und Pnèbla. Vera Cruz swèra krüsj an der Ostküste, Hanpthafen. Viel Verkehr hat auch der Hafen Tampico. Die Halbinsel Cali- forni en ist sandig, unfruchtbar und wird von wenigen Indianern bewohnt. § 104. Mittelamerika. 1. Das Festland von Mittelamerika bildet eine Länderbrücke zwischen Nord- und Südamerika; zahlreiche Vulkaite. Das Land ist reich all tropischen Erzeugnissen (des. Kautschuk, Kaffee, Indigo, Mahagoniholz). Die Küstenstriche sind ungesund. Es enthält die britische Kolonie Honduras und fünf Republiken (Guatemala, Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa-Rica). 2. Ivestindien besteht aus drei Inselgruppen: den großen und kleinen Antillen und den Bahamä-Jnseln. Diese Inseln liegen in der heißen Zone. In der Regenzeit fällt der Regen in Strömen, die Flüsse schwellen an und überfluten oft das flache Land. Die Luft ist danil feucht und un- gesund. Die Eilropäer werden oft von dem gelben Fieber ergriffen. Die Inseln sind äußerst fruchtbar (Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Farbhölzer), werden aber oft von Erdbeben — so Martinique smartimkj 1902 — und heftigen Stürmen heimgesucht. In wenigen Stunden werden dadurch oft Städte und blühende Anpflanzungen zerstört. Auf den Inseln leben viermal soviel Neger als Europäer. Die Ureinwohner sind ausgerottet. 1) Die große» Antillen: a. Cuba (Republik unter dem Schutze der Union), Hptst.: Habana, Tabak. 1». Jamaika (engl.), Rum. 6. Haiti, besteht aus zwei Republiken, im W. die Neger-Republik Haiti, im O. die Mulatten-Republik St. Domingo, ck. Pu erto- Rico (gehört den Vereinigt. Staaten v. Amerika). 2) Die kleinen Antillen. Die meisten gehören den Engländern (darunter Trini- dad, Barbados); die übrigen den Franzosen (Guadeloupe (gwadelnpi, Martinique fmartinikj) und Niederländern (Curaçao Ikürassäoj.

6. Nr. 23 - S. 91

1904 - Breslau : Hirt
§§ 105—106. Südamerika. 91 3) Die Bahamä-Jnseln (engl.). Unter diesen ist Guanahani sgwanahanis, die von Columbus zuerst entdeckt wurde. § 105. Südamerika, a. Gestalt. Gebirge. Südamerika gleicht einem großen Dreieck, dessen äußerste Spitze im S. das Kap Hoorn ist. An der Westküste lausen die mächtigen Anden oder Cordilleren lkordiliereist hin. Sie schließen Hochflächen ein, so die Hochebene um den Titicaca- See (3900 m h.) und die von Quito skitos (2800 m h.). Die höchsten Berge der Anden sind: der Aconcagua (7000 m), der Sorata (6600 m), der Chimborazo stschimborassos (6300 m), der Cotopaxi (6ooom, der höchste tätige Vulkan der Erde). Das Gebirge ist vulkanisch und reich an Gold und Silber. Hier lebt das Lama, nistet der Kondor. Die höchsten Spitzen sind beständig mit Eis und Schnee bedeckt. Andere Gebirge in Südamerika sind: das Gebirge von Brasilien, das Hochland von Guayana, das Küstengebirge von Venezuela. l). Gewässer und Tiefebenen. Um die größten Ströme, den Orinöco, Amazonenstrom und La Pläta ziehen sich gewaltige Tiefebenen dahin. Die Ebenen um den Orinöco heißen Lanos sljänoss und bilden ein baum- loses Grasmeer. Im heißen Sommer vertrocknet das Gras, und der Boden bekommt Risse. Zur Regenzeit sprießt es wieder lippig empor. Bei an- dauerndem Regen werden oft weite Striche überschwemmt, nur die höheren Stellen ragen hervor als Zuflucht der Pferde, Maultiere und Rinder, welche die Steppe frei dnrchschweifen. — Der Amazonenstronr ist der wasserreichste Strom der Erde. Sein größter Nebenfluß r. ist der Ma- deira smadeiras, l. der Rio Negro, welcher mit dem Orinoco in Ver- bindung steht. Der Amazonenstrom wird bis zum Fuße der Anden mit Dampfern befahren. Das Stromgebiet desselben, das 5/6 von Europa be- decken würde, ist überwiegend mit Urwald bestanden (die Sclvas, d. h. Wälder). Hier wachsen die verschiedenartigsten Bäume (z. B. der Kautschuk- oder Gummibanm, der Kuhbaum) mit herrlichsten Blüten und Früchten nebeneinander. Schlingpflanzen winden sich um die Stämme und verbinden entfernte Äste wie schwebende Girlanden. Der Wald wird von vielen Affengeschlechtern und Papageien belebt. Große, bunte Schmetterlinge, glänzende Käfer, schimmernde Kolibris fliegen umher (B 17). — Der La Pläta fließt zusammen aus dem Paranä, Paraguay sparagwa-is und Uruguay surugwä-is. Die Ebenen um den La Plata heißen Pampas und sind ein weites Steppengebiet. Sie bieten ein ähnliches Bild wie die Llanos. In den endlosen Flächen schweifen wilde Pferde, Rinder und Schafe umher. Die Pampas sind von den halbwilden Gauchos fgautschoss bewohnt. Diese fangen mit ihrem Lasso (lange Riemen, die am Ende mit einer Schlinge versehen sind) die wilden Pferde und Rinder ein, indem sie denselben den Tieren um den Hals schlendern. Viel Hörner, Häute und Fleischextrakt werden von hier ausgeführt. § 106. Die Staaten Südamerikas. Nach der Entdeckung Amerikas haben sich besonders die Spanier und die Portugiesen in den Besitz Siid-

7. Nr. 23 - S. 92

1904 - Breslau : Hirt
92 § 106. Die Staaten Südamerikas. amerikas geteilt. Erstere besetzten den westlichen, letztere den östlichen Teil. Daher ist die spanische, in Brasilien die portugiesische Sprache und die katholische Religion die vorherrschende. Anfang des 19. Jahrhunderts haben sich sämtliche spanische Gebiete die Freiheit erkämpft und sind Freistaaten geworden. Die ehemals portugies. Besitzungen bilden jetzt ebenfalls eine Republik, nämlich Brasilien. 1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien (größer als das Festland von Australien, 15 Mill. E.), früher ein Kaiserreich. Aus dem sehr fruchtbaren Lande wird ausgeführt: Kaffee (bekannt unter dem Namen Rio; der meiste Kaffee kommt aus Brasilien), Zucker, Baumwolle, Kakao, Reis, Gummi elasticum, Farbeholz, Tabak. Im Innern sind Gold-, Silber- und Diamantengruben. Von den eingeborenen Indianern sind besonders die Botokuden zu merken. Sie durchbohren Lippen und Ohrläppchen und befestigen Holz- klötzchen darin. Sie leben von der Jagd und sind sehr geübte Schützen. Ihr Bogen ist so stark, daß ihn kein Weißer zu spannen vermag. Die Gefühle der Freundschaft und Liebe scheinen sie nicht zu kennen. Im S. Brasiliens haben sich Deutsche angesiedelt (Blnmenan). — Rio de Janeiro (rin de schaneiru), 800000 E., Hptst., treibt bedeutenden Handel. Bahia, Handel. Pernambüco, Ausfuhr von Farbeholz. 2. Guayana (gwajäna), sumpfig, heiß und ungesund. Nur die Küsten und die Täler der zahlreichen Küstenflüsse sind angebaut. Es gedeihen hier alle Kulturpflanzen der heißen Zone. Es gehört den Franzosen, Niederländern und Engländern. Fran- zösisch-Guayana ist durch sein mörderisches Klima berüchtigt. Hauptort darin ist Cayenne (kajenn). 3. Die übrigen Republiken Südamerikas, a. Venezuela. Caracas, Haupt- stadt. Varinas, Tabak. Am Orinöco wohnen Indianer, die zur Regenzeit, wenn die Niederung überschwemmt wird, nach Art der Affen auf Bäumen wohnen. Sie spannen nämlich Hängematten von einem Baume zum andern, bedecken den Boden mit Letten und schüren dann auf dieser feuchten Unterlage das Feuer an. d. Die Vereinigten Staaten von Columbia. Bogota, Hauptstadt. Panama auf der Landenge (Eisenbahn, Kanal). e. Ecuador. Trotz seiner Lage unter dein Äquator hat cs ein mildes Klima, weil es sehr hoch (2800 m) liegt. Von hier kommt die beste Chinarinde, ein kräftiges Mittel gegen das Wechselfieber. Quito (kito), Hptst. Zu Ecuador gehören die Galäpagos- Inseln, mit Schildkrötenfang. ck. Perü, reich an Gold und Silber. Guano (Vogeldung) und Mineralien werden ausgeführt. Lima, Hptst., 115000 E. Zur Zeit der Entdeckung Amerikas standen die Jndianerstämme in Peru, wie auf den Hochebenen der anliegenden Länder auf hoher Kulturstufe. Sie trieben Ackerbau (Kartoffeln, Mais), Viehzucht (Lama) und mancherlei Gewerbe, verarbeiteten Gold und Silber zu verschiedenen Schmucksachen, bauten großartige Paläste, schöne Straßen und Brücken. Auch Musiker und Dichter gab es unter ihnen. 6. Bolioia, sehr hoch gelegen, mit berühmten Gold- und Silbergruben. La Paz späs) ist die größte Stadt des Landes. f. Chile (tschile), die blühendste Republik Südamerikas, wird meist von Weißen be- wohnt, darunter viele Deutsche. Viel Kupfer und Salpeter gewonnen. Santiago, 320000 E., Hauptstadt. Valparaiso swalparaißo)), wichtige Handelsstadt. g. Die Argentinische Republik (5mal so groß wie das Deutsche Reich, nur 5 Mill. E.). Überaus reich an Vieh und Getreide. Buenos Aires, d. h. gute Lüfte, ist Hauptstadt und volkreichste Stadt Südamerikas (830000 E.). h. Paraguay, führt den Paraguay-Tee (getrocknete Blätter einer Stechpalnie) aus. Asuncion, Hptst. i. Uruguay. Viehzucht bedeutend. Liebig-Fleischextrakt. Montevideo, Hptst. 4. Patagonien, das südlichste Stück Südamerikas, ist ein unfruchtbares Land. Der Westen gehört zu Chile, der Osten zu Argentinien. Das Fcucrlaud wird von dem Fest-

8. Realienbuch - S. 103

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 103 daß òas Land vom Meere aus fast unzugänglich ist. Die Westküste dagegen, die von einem warmen Meeresstrome bespült wird, ist während des Sommers eisfrei ; auf dem schmalen Küstenlande stellt sich sogar etwas Pflanzenwuchs ein. Darum hat die Insel den Namen Grönland, d. h. Grünland, erhalten. Sie gehört den Dänen. 2. Das westliche Gebirgsland. Der Westen Nordamerikas wird von mächtigen Gebirgen eingenommen. Sie beginnen in der Halbinsel Alaska, die noch zu der soeben betrachteten Landschaft ge- hört. In zwei parallelen Ketten, zwischen denen ein Hochland liegt, erstrecken sie sich bis zur Landenge von Mittelamerika. 1. Die westliche Kette erreicht in den Seealpen und in der Sierra Nevada gewaltige höhen. Die Seealpen fallen steil zum Großen Ozean ab. Der Sierra Nevada aber ist ein niedriges Küstengebirge vorgelagert, von dessen südlicher Fortsetzung auch die lang- gestreckte Halbinsel Kalifornien ausgefüllt wird. Zwischen der Sierra Nevada und dem Küstengebirge liegt das schmale Tiefland von Kalifornien. Die ergiebigen Goldlager, die in diesen Gegenden entdeckt wurden, veranlaßten viele Europäer sich dort anzusiedeln. Da die Wolken, die besonders im Winter von den Westwinden herbeigeführt werden, sich an der Sierra Nevada abkühlen und abregnen, erhält das Tiefland viel Niederschläge. Es ist daher fruchtbar (Getreide, Gbst, wein) und dicht bevölkert. Die wichtigste Stadt des gesamten Gebietes ist San Francisco (356). An seinem vor- züglichen Hasen, dem „Goldenen Tore", enden die großen Eisenbahnen, die den Erdteil von Osten nach westen durchqueren. Unter den Einwohnern San Franciscos be- finden sich viele Thinesen und Japaner. 2. Die östliche sielte der Anden bezeichnet man als Felsengebirge. Es umschließt in seinem mittleren Teile Hochflächen, die Parks genannt werden. von großer landschaftlicher Schönheit ist der hellow ston e p ark (so groß wie Schleswig- Holstein). Dort sprudeln Hunderte von heißen Springquellen (5. 70) aus dem Boden hervor. Ihre Ivassermassen ergießen sich über seltsam geformte Felsenterrassen in die Tiefe, ver hellow- stone park gewährt auch den letzten amerikanischen Büffeln (Bison) eine Zuflucht. Bis vor wenigen Jahrzehnten bewohnten diese riesigen Tiere noch in ungezählten Scharen die Prärien Nordamerikas (5. 106). Dort sind sie jedoch durch den rücksichtslosen Kampf, den besonders die weißen Jäger gegen sie führten, gänzlich ausgerottet worden. 3. Das Hochland, das von den beiden gewaltigen Ketten der Anden ein- geschlossen wird, kann wegen der höhe der Nandgebirge von regenbringenden winden nicht erreicht werden. Es ist daher trocken und z. T. völlige wüste. Wälder finden sich nur auf den Bergabhängen. Die wenigen Gewässer, die von den Kandgebirgen Herabkommen, sammeln sich zumeist in abflußlosen und daher stark salzhaltigen Seen (Großer Salzsee). Einige Flüsse, z. B. der Kio Grande del Norte, erzwingen sich aber in tief eingeschnittenen, schluchtenartigen Tälern den weg zum Meere. Der Hauptreichtum des Hochlandes besteht in Mineralschätzen,- man findet Silber, Kupfer und Gold. Gegenwärtig hat man aber auch begonnen, einzelne Landschaften durch künstliche Bewässerung anbaufähig zu machen. Ertragreiche Gebiete befinden sich in der Gegend des Großen Salzsees und im südlichen Teile, in dem Hochlande von Mexiko. Das Hochland von Mexiko ist ebenfalls arm an Niederschlägen. In den Gegenden südlich vom Wendekreise stellen sich aber während des Sommers oft Gewitter ein, die von heftigen Regengüssen begleitet sind. Bei künstlicher Bewässerung werden dort

9. Realienbuch - S. 111

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 111 3n das übrige Gebiet teilen sich folgende Republiken: Venezuela nimmt den Westen des Hochlandes von Guayana, nahezu das ganze Orinokoland, sowie die östlichen Ausläufer der Rordilleren ein. Die Hauptstadt ist Caracas (57). Brasilien umfaßt die weiten Ebenen zu beiden Zeiten des Amazonenstromes und das Brasilianische Bergland. Die Hauptstadt ist Rio de Janeiro (700). Paraguay liegt zwischen dem Unterlaufe des Paraguay und dem Parana. Uruguay breitet sich zwischen dem Unterlaufe des Uruguay und der atlantischen Rüste aus. von seiner Hauptstadt Montevideo (282), in der viele eingewanderte Italiener wohnen, wird namentlich Fleischextrakt ausgeführt. Argentinien besteht aus dem großen Pampasgebiete westlich des unteren Uruguay, den patagonischen Zteppen und dem östlichen Teile von Feuerland. Zeine Hauptstadt Buenos Aires (I Mill.) ist die größte Ztadt Züdamerikas. 0. Australien. Australien ist uns von allen Erdteilen zuletzt bekannt geworden. Es liegt südöstlich von Rsien, mit dem es durch die Brücke der Zundainseln verbunden ist, und besteht aus dem eigentlichen Festland und den australischen Inseln. Im Uorden und Osten wird es vom Großen Ozean (er führt hier den Namen Züdfee), im Züden und Westen vom Indischen Ozean bespült. Es ist kleiner als Europa und nur dünn bevölkert (6% Ittill.); auf 1 qkm kommt durchschnittlich kaum I Bewohner (5. I I4). 7. Das Zestlanü. Das australische Festland hat wie Afrika eine geringe Rüstengliederung; nur im Norden und im Züden greifen einige Meerbusen in das Zand ein (nenne sie!). Das Innere besteht, soweit es erforscht ist, zumeist aus Hochland. Rur in den öst- licheren Gebieten finden sich Tiefland. Unmittelbar an der Ostküste erhebt sich ein langes Gebirge, das in seinem südlichen Teile, den Australalpen, zu höhen von 2 200 m ansteigt. Es ist reich an Gold, Rupfer, Silber und Steinkohlen. 1. Der Sitten und Osten Australiens stehen unter dem Einflüsse von Winden, die vom Indischen Ozean Regenwolken herbeiführen. Die Rüsten und die Verglandschaften jener Gegenden erhalten daher während des ganzen Jahres reiche Niederschläge. Sie sind fruchtbar und werden sorgsam angebaut (weizen, Obst, wein). 2. Das Vinneniand dagegen hat außerordentlich unter Regenarmut zu leiden. Dazu kommt noch, daß der Boden während des Zommers sehr stark erwärmt wird. Die wenigen Flüsse, von denen die Gebiete durchströmt werden, versiegen sogar in dieser Jahreszeit. Der Murray (mörre) ist der einzige Fluß, der während des ganzen Jahres Wasser führt. Die nördlichen Gegenden, die in den Tropen liegen, empfangen zwar durch den Uordwestmonsun bedeutende Niederschläge; die längste Zeit des Iahres aber herrscht auch hier große Trockenheit. Die meisten Landschaften sind daher unfruchtbar. Zie werden von Zteppen und wüsten eingenommen, die z. T. mit harten, schneidenden Gräsern oder undurch- dringlichem Dornengebüsch bedeckt sind. Da diese Pflanzen den Verkehr ungemein be-

10. Realienbuch - S. 108

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
108 Erdkunde. Ii Jamaika-Rum. Man stellt ihn aus den Rückständen her, die man bei der Bereitung des Rohrzuckers erhält. Mit Ausnahme von Ruba und Haiti (Republiken) sind sämtliche Inseln in den Händen fremder Mächte: portoriko steht unter der Hoheit der vereinigten Staaten von Amerika; Jamaika und die Vahamainseln gehören den Engländern; in die oulkanreichen Rleinen Antillen teilen sich Engländer, Franzosen und Dänen. Iii. Züdamerika. Südamerika gliedert sich in drei Landschaften: das westliche Gebirgsland, das östliche Gebirgsland und das mittlere Tiefland. 1. Das westliche Gebirgsland. Im lveften von Südamerika erhebt sich ein mächtiges Gebirge, die Rordilleren (d. h. Rettengebirge). Einzelne ihrer gewaltigen Bergkegel, die zumeist vulkanischer Natur sind, erreichen höhen von über 6000 w (Ehimborazo). Die Rordilleren fallen sowohl zur Tiefebene im Osten, als auch zur Rüste des Großen Ozeans steil ab. Diese wird zum größten Teile von einem kalten Meeresstrome bespült. Die Molken, die vom Großen Ozean heranziehen, regnen sich daher schon ab, ehe sie das Festland erreichen. Deshalb sind die Berghänge der Rordilleren sehr trocken und waldlos. In der Nähe des Wendekreises breiten sich am Fuße des Gebirges sogar Wüsten aus, deren Boden mit Salpeter bedeckt ist. Die Gegenden im Süden und im äußersten Norden erhalten reichliche Niederschläge. Daher ist dort das Gebirge dicht bewaldet, und in der Rüstenebene kann Ackerbau betrieben werden. — Die tro- pische Ostabdachung der Rordilleren empfängt viel Regen, hier befinden sich infolgedessen dichte Urwälder. Sie liefern Rautschuk, Thinarinde und Farbhölzer. Die großen Flüsse, die auf dem quellenreichen Gebirge entspringen, gehören zumeist dem Gebiete des Atlantischen Ozeans an (warum?). Der Magdalenenström, in dessen fruchtbarem Talbecken Raffee und Rakao angebaut werden, eilt nach Norden in das Raribische Meer. Die meisten Gewässer aber werden von dem gewaltigen Amazonenstrom aufgenommen, der sie dem Ozean zuführt. — Das große Hoch- land, das von den Rordilleren in ihrem mittleren Teile eingeschlossen wird, erhält wenig Regen (warum?) und ist pflanzenarm. Ackerbau kann nur bei künstlicher Be- wässerung betrieben werden. — Ganz im Süden des Erdteils liegen die Gebirgstäler so tief, daß sie von den Meeressluten ausgefüllt werden (vgl. Fjorde, S. 70). Die Rordilleren sind dort in eine Anzahl von Inseln aufgelöst, die man als Feuerland bezeichnet. (Die Bewohner führten auf ihren Streifzügen stets Feuerbrände mit sich, um in der naßkalten Luft der Mühe des Neuanzündens enthoben zu sein). Die Magellanstraße scheidet das Feuerland von dem Festlandes sie hat für den Welt- verkehr noch so lange große Bedeutung, bis der Panama-Ranal gebaut ist (Beweis!). Die Rordilleren, sowie das Rüstenland am Großen Ozean sind nur dünn bevölkert. In den nördlichen, tropischen Teilen wohnen vorwiegend Indianer, in den südlichen Gegenden viele eingewanderte Europäer. Die Indianer der mittleren Rordilleren lebten schon zur Zeit der Entdeckung des Erdteils in einem wohlgeordneten Staate. Sie waren ein reiches, kunstfertiges Volk. Aber unter der Herrschaft der Spanier, die durch den Reichtum des Bodens an Gold, Silber, Eisen und Rupfer angelockt wurden und das Land ausbeuteten, ging das blühende Reich zugrunde.
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